Freitag, 28. Februar 2014

Container eingetroffen

Wie angekündigt, kam heute früh der Container. Diese relative Pünktlichkeit hat uns überrascht, denn nach unseren Erfahrungen im letzten Jahr mit einem Container, hatten wir dieses Mal auch mit mehr Versprechungen und Verspätungen gerechnet. Unsere Erlebnisse vom letzten Jahr sind im vorigen blog nachzulesen: Roswitha-werner-caira.blogspot.com 
Zu uns nach Ca Ira kann ein LKW mit Container aber nicht einfach so kommen. Er muss von Leogane, der nächsten Stadt aus anrufen, dass wir ihm entgegenkommen und ihn quasi eskortieren in besonderer Art. Entlang der Straße sind die Hauptstromleitungen an Masten angebracht. Von diesen Drähten aus holen sich die Leute, die auf der anderen Straßenseite wohnen, ihren Strom. Ob amtlich erlaubt oder Stromklau wissen wir nicht. Jedenfalls hängen diese Querdrähte so tief, dass ein Sattelzug mit Container nicht unten durch kommt.  So müssen also zwei Leute mit langen Plastikrohren, in die oben zwei Äste reingesteckt sind, die Drähte hochheben, bis der LKW unten durch ist. Dann nach vorne laufen, denn schon kommt der nächste Draht. Abwechselnd zu dritt sind wir etwa diese 2 km gelaufen. Roswitha fuhr mit dem Auto vorne weg, da sie uns zum LKW  bringen musste. Auf der Rückfahrt des LKWs wieder das gleiche "Spiel". Ein Draht, den wir übersehen hatte, riss. Nun, die Leute werden ihn schon wieder flicken. Auch war die Überlegung, wie es denn ist, wenn wir so zwei blanke Drähte gleichzeitig fassen und hochheben. Es müsste eigentlich einen Kurzschluss geben, oder? Aber wahrscheinlich gab es zu dieser Zeit gerade keinen Strom. Wäre in diesem Fall ein Vorteil.
Die Sache mit den Stromleitungen ist aber nur eine logistische Aufgabe. Die zweite ist:
Von der Stadt Leogane nach CaIra führt nur eine Schotterstraße. Die Leute, die Sand, Kies, Steine, etc. brauchen, lassen sich diesen einfach auf der Straße abkippen. Das bedeutet für Autos oft Slalom fahren. Für einen Sattelzug aber kein Durchkommen. Aus diesem Grunde musste unser Bagger vorfahren, und die Kies-, Sand- und Steinhaufen etwas beiseite räumen. Unser Vorarbeiter, der die meisten Leute entlang der Straße kennt, ist mitgefahren und hat diese notwendige Aktion mit den Leuten abgeklärt.
Insofern also schon mal ganz schön "Laufarbeit", bis der LKW  auf der Gelände kommt. Und dort beim Rangieren, hat er einen unserer gerade gepflanzten Bananenbäumchen, das toll ausgetrieben hatte, einfach umgefahren, wie schade.
Also wir waren ganz glücklich, als der LKW auf unserem Gelände stand. Aber als die Tür des Containers geöffnet wurde, zog die Ernüchterung bei uns ein. Der Container war nicht voll und alles schien durch einander geraten zu sein. Fakt ist, dass beim Zoll der ganze Inhalt des Containers in einen anderen umgeladen wurde. Da diese Leute sicher nicht mehr so gut laden können, wie die Leute in Giessen bei der Erstbeladung, müsste der Container eigentlich überquellen, oder sie müssten uns einen zweiten mitschicken. Aber nun war dieser nicht mal richtig voll. Uns schwante es schon. Die Leute beim Zoll haben sich so manches Stück unter den Nagel gerissen. Und so ist es auch. Von den Sachen, die wir von Enkenbach nach Giesssen brachten, fehlt einiges. So werden wir den gesamten Bestand genau aufnehmen und feststellen, was alles fehlt. Dazu kommt, dass viele Dinge (Schränke, Tische, etc. ) kaputt sind, weil diese einfach so reingeschmissen wurden. Wir werden viel zu reparieren haben.  Das ist ein Wehrmutstropfen in der Freude über all die Sachen, die angekommen sind und wichtig für die Einrichtung der Zimmer und dem Fortgang der Bauarbeiten (Fliesenarbeiten) sind.
Ganz großartig war die Mitarbeit der Kinder und Teenager des Kinderheimes. Mit Freude und Stolz haben sie die Dinge reingetragen und sich im Zimmer auf Stühle gesetzt oder auf Matratzen gelegt.
Sie sind voller Spannung auf ihre zukünftigen Zimmer und können den Einzug kaum erwarten.

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