Ein Onkel einer unserer Bauarbeiter ist vergangenen Sonntag verstorben. Da unser Bauteam heute wegen der Arbeit an der Beerdigung nicht teilnhemen konnten, waren sie und wir zu einer Feier am gestrigen Abend eingeladen. Auf unsere Frage nach der entsprechenden Kleidung wurde uns gesagt, dass dies keine traurige Veranstaltung sein wird, sondern ein Fest, mit Essen und Trinken und Tanz, Na, wir waren gespannt auf den Abend, haben aber trotzdem vorher was gegessen, denn man weiß ja nie, wann die Veranstaltung anfängt. Man traf sich vor dem Haus und sehr viele Leute kamen dazu. Die Menschen unterhielten sich, etliche Männer spielten Domino (haitianischer Volkssport), irgendwie schienen Frauen im Hintergrund was zu kochen. Während den Männern irgendein alkoholisches Getränk in Plastikbechern ausgeschenkt wurde, bekamen wir ein eisgekühltes Cola ausgeteilt. Die Menschen waren sehr freundlich und mit etlichen konnten wir uns englisch unterhalten. Leider drängte unser Vorarbeiter kurz vor neun auf die Abreise, so dass wir nicht mehr erleben konnten, wie die Veranstaltung weiterging.
Während wir uns in Deutschland nach der Beerdigung zum Beisammensein mit Kaffe und Kuchen, etc. treffen und es dabei auch fröhlich zugehen kann, weil man Leute trifft, sich begrüßt, sich mehr oder weniger gedämpft oder munter unterhält, findet in Haiti dieses Beisammensein vor der Beerdigung statt. Allerdings erwarten die Trauergäste, dass es auch nach der Beerdigung genügend zum Essen und Trinken gibt. Das bedeutet, dass eine haitianische Beerdigung sehr teuer werden kann. Darum wird erwartet, dass man der Trauerfamilie Geld spendet, damit sie die Beerdigungsfeierlichkeiten finanzieren kann.
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