Haiti war in früheren Zeiten ein großer Zuckerexporteur. Durch die Befreiungskämpfe Anfang des 19. Jdts. wurden viele Plantagen und Zuckerfabriken zerstört. Auch spielte der Anbau der Zuckerrübe in Europa eine Rolle. Heute wird kein Zucker mehr exportiert. Das Zuckerrohr, das angebaut wird, wird meist zu Alkohol verarbeitet. In unserer Gegend gibt es etliche kleine zuckerrohrverarbeitende Anlagen. Immer wenn irgendwo ein Schornstein raucht, steht eine solche "Fabrik", die wohl alle aus früheren Jahrhunderten stammen, so alt sind meist die Anlagen.
Kürzlich haben wir eine besucht.. Uralte, gewaltige Maschinen, die mich an Kruppstahl erinnerten, zermahlen mit drei schweren Walzen das eingelegte Zuckerrohr und pressen so den Zuckersaft heraus. Dieser fließt in ein Becken. Je nach Zuckergehalt wird Wasser hinzugefügt. Dann wird diese "Brühe" in Behälter gepumpt, wo es gärt und anschließend destilliert wird. 90% iger Alkohol wird zu medizinischen Zwecken verkauft, 30 % iger Alkohol wird als Rum verkauft.
Montag, 31. März 2014
Die Erde dampft
Gestern Abend, wie die letzten Abende zuvor, gab es einen leichten ausgiebigen Regen. Diese Art von Regen sind ein Segen für das Land, denn so wird die Erde mit Wasser getränkt, ohne dass der wertvolle Boden weggeschwemmt wird. Heute dampfte die Erde förmlich. Es war heiß und sehr schwül. Das Erdreich hat eine hohe Temperatur. Wenn zu Hause wir am 1. Mai noch nicht die notwendige Bodentemperatur haben, um Mais auszusäen, so hat der Boden hier immer eine hohe Temperatur. Ich habe noch nie vorher in einen solch warmen Boden gefasst.
Stichwort Erosion: Nur noch 1% der Bodenfläche von Haiti ist bewaldet. In der Dominikanischen Republik sind es dagegen 30%. In Haiti haben die Franzosen Mitte des 19. Jhdts. das wertvolle Holz nach Europa geschafft und im 20. Jhdt. bedienten sich die US-Holzkonzerne. Das Resultat: Die Berge sind kahl, nur Büsche und einige wenige Bäume schaffen es , sich am Leben zu halten. Laut einer Analyse reicht die landwirtschaftlich nutzbare Fläche kaum aus, um die Bevölkerung zu ernähren. Darum versuchen Bauern in mühevoller Arbeit, auch in Hanglagen, den Boden zu bepflanzen, mit Mais, Bohnen, Kartoffeln, Bananen, etc. Überhaupt: Wenn wir unterwegs sind, sehen wir überall fleißige Leute bei der Feldarbeit.
Stichwort Erosion: Nur noch 1% der Bodenfläche von Haiti ist bewaldet. In der Dominikanischen Republik sind es dagegen 30%. In Haiti haben die Franzosen Mitte des 19. Jhdts. das wertvolle Holz nach Europa geschafft und im 20. Jhdt. bedienten sich die US-Holzkonzerne. Das Resultat: Die Berge sind kahl, nur Büsche und einige wenige Bäume schaffen es , sich am Leben zu halten. Laut einer Analyse reicht die landwirtschaftlich nutzbare Fläche kaum aus, um die Bevölkerung zu ernähren. Darum versuchen Bauern in mühevoller Arbeit, auch in Hanglagen, den Boden zu bepflanzen, mit Mais, Bohnen, Kartoffeln, Bananen, etc. Überhaupt: Wenn wir unterwegs sind, sehen wir überall fleißige Leute bei der Feldarbeit.
Sonntag, 30. März 2014
Kampf gegen die Moskitos
Die schon im vergangenen Jahr gekaufte und eingesetzte Rückenspritze nahm ich vergangene Woche erstmalig wieder in Betrieb. An zwei Abenden, in der Dunkelheit, ausgerüstet mit einer Kopflampe, habe ich alle Grasflächen und Büsche mit einem Insektizid gegen Moskitos besprüht. Diese Rückenspritze, made in Switzerland, ist leicht zu handhaben und arbeitet gut. Man muss halt nur unentwegt pumpen, d.h. mittels eines Handhebels den Druck aufbauen, bzw. erhalten, damit es einen schönen Sprühstrahl gibt. Wir haben den Eindruck, dass diese Aktion Erfolg hatte, denn es erschien uns, dass es die Tage und Abende danach weniger Moskitos gab, die uns umflogen. Was ich nicht bedachte war, dass durch mein Hineinstapfen in alle Gras- und Buschwinkel ich die Moskitos nur so aufschreckte und auf mich zog. Trotz eines Umhangs wurde ich auf dem Rücken arg zerstochen- also durch alles hindurch. Am nächsten Abend habe ich dickere Bekleidung übergezogen. Mit solchen Erfahrungen reicher, werde ich diese Aktion in gewisser Regelmäßigkeit fortsetzen.
Polizei im Test
Ihr erinnert euch, ich wurde von der Polizei angehalten, weil ich mit meinem Achsel-Shirt nicht richtig für den Straßenverkehr gekleidet sei.
Nun, wir wollen mal sehen:
So ist Roswitha gefahren als wir die letzten beiden Male diese Stelle passierten, sie bekleidet mit einem Top mit Spaghettiträgern. Doch leider war jedes Mal gerade keine Kontrolle. So ein Pech.
Doch den Test führen wir weiter. Wir wollen testen, ob es Geschlechtergerechtigkeit in Haiti gibt oder der Mann benachteiligt ist. Und das in einer eher machohaften Gesellschaft.
Nun, wir wollen mal sehen:
So ist Roswitha gefahren als wir die letzten beiden Male diese Stelle passierten, sie bekleidet mit einem Top mit Spaghettiträgern. Doch leider war jedes Mal gerade keine Kontrolle. So ein Pech.
Doch den Test führen wir weiter. Wir wollen testen, ob es Geschlechtergerechtigkeit in Haiti gibt oder der Mann benachteiligt ist. Und das in einer eher machohaften Gesellschaft.
Ende März Nachricht
Uns geht es nach wie vor gut. Wir erfreuen uns guter Gesundheit, übrigens alle unsere anderen Freiwilligen auch, und können unseren täglichen Aufgaben mit Tatkraft nachgehen.
Unser Bauteam ist gegenwärtig in 5 Gruppen aufgeteilt:
1. Mauern und Betonieren
2. Fliesen legen
3. Moskitorahmen erstellen und einbauen (zwischen Mauerwerk und Dach)
4. Metallarbeiten
5. Verputzarbeiten
So gehen die Arbeiten voran. Überraschender Weise gibt es überall noch viele kleine Dinge zu tun, an Stellen, von denen wir denken, jetzt sei alles fertig. Aber so ist es scheinbar beim Bauen: Man wird nie fertig. Doch irgendwann sollen die Häuser aber fertig werden.
Wir haben noch 4 Wochen Zeit, dann am 1. Mai kommt unsere Abreise.
Unser Bauteam ist gegenwärtig in 5 Gruppen aufgeteilt:
1. Mauern und Betonieren
2. Fliesen legen
3. Moskitorahmen erstellen und einbauen (zwischen Mauerwerk und Dach)
4. Metallarbeiten
5. Verputzarbeiten
So gehen die Arbeiten voran. Überraschender Weise gibt es überall noch viele kleine Dinge zu tun, an Stellen, von denen wir denken, jetzt sei alles fertig. Aber so ist es scheinbar beim Bauen: Man wird nie fertig. Doch irgendwann sollen die Häuser aber fertig werden.
Wir haben noch 4 Wochen Zeit, dann am 1. Mai kommt unsere Abreise.
Mittwoch, 19. März 2014
Bilder Ca-Ira
Der Container aus Deutschland wird ausgeladen....hier die Betten
Puppen-Mamas u. -Papas spielen unter dem Wasserbehälter der Filteranlage
Der Weg im Boys-Dorm-Innengarten wird fertig gestellt
unsere Freiwilligen probieren ein Zimmer im Girls-Dorm aus
Die "letzte" Ecke am Girls Dorm wird verputzt...Juhu...
Wousslet der Fußballstar
unsere Mädchen spielen so gerne mit den Puppen
und mit den Puppenmöbeln aus Enkenbach, die Jungs aber auch...
Erholung am Strand in Gran Goave, traumhaft...
und noch einmal die Puppenmöbel.......
Puppen-Mamas u. -Papas spielen unter dem Wasserbehälter der Filteranlage
Der Weg im Boys-Dorm-Innengarten wird fertig gestellt
unsere Freiwilligen probieren ein Zimmer im Girls-Dorm aus
Die "letzte" Ecke am Girls Dorm wird verputzt...Juhu...
Wousslet der Fußballstar
unsere Mädchen spielen so gerne mit den Puppen
Erholung am Strand in Gran Goave, traumhaft...
und noch einmal die Puppenmöbel.......
Dienstag, 18. März 2014
haitianische Hochzeit
Vergangenen Sonntag waren wir zur Hochzeit einer unserer Bauarbeiter eingeladen. Sie fand um 18.00 Uhr in Leogane in einer Schule im 1. Stock statt, die auch für Gottesdienste einer "Eglise de L`Alliance Chretienne" benutzt wird. Da das ganzer Gebäude eine einzige Baustelle ist, hätten wir diese "Kirche" nur sehr schwer gefunden, wenn wir nicht unterwegs eine Anhalterin mitgenommen hätten, die zufällig auch zur Hochzeit wollte. Pünktlich um 18.00 Uhr eröffnete der Confroncier die Feierlichkeiten und stellte die Mitwirkenden vor. Das waren 2 Pastoren und weitere Personen, die in den Gottesdienstraum einzogen und vorne Platz nahmen. Es dauerte eine Weile, dann bewegte sich eine in weiß (Hochzeitskleid) gekleidete Frau tänzelnd, begleitet von Musik, von hinten nach vorne, wo sie Platz nahm. Ihr folgten "Princes und Princesses", danach zwei Kinder als "Les Petits Maries", gekleidet wie ein Hochzeitspaar, und dann "Roi und Reine" (König und Königin). Außer den beiden Kleinen zogen die anderen beiden Paare ebenfalls anmutig tanzend ein. Es war ein tolles Schauspiel. Alle waren super schick in weißer Hochzeitskleidung angezogen, weiße Handschuhe, Krönchen im Haar, etc. Dann wurde die Braut von ihrem Bruder hereingeführt und plötzlich war der Bräutigam auch da, ohne dass wir seinen Einzug wahrnahmen. Bald folgte das "Ja-Wort" (oui pasteur) der Beiden, die übrigens schon seit zwei Jahren zusammen sind und zwei Kinder haben. Nach Liedvorträgen sprachen sie ihr jeweiliges Trauversprechen und wiederum nach Ansprachen und Liedvorträgen steckten sie sich gegenseitig die Ringe an, wozu zuerst der entsprechende weiße Handschuh ausgezogen werden musste. Die Predigt, Texte und Lieder rundeten den Gottesdienst ab, der nach ca. zwei Stunden zu Ende ging.
Der Prunk, was die Kleider betrifft, von den Schuhen bis zur Frisur, ist schon umwerfend. Zum Gottesdienst kommen die Leute ja schon in bester Garderobe, doch bei dieser Hochzeit fand noch eine Steigerung statt. Dies im Gegensatz zu den sonstigen Verhältnissen, in denen die Menschen leben.
Anschließend fuhren wir zum einfachen, gemieteten Holzhaus mit drei Räumen des Paares/der Familie, wo wir im Garten inmitten eines Bananenhaines bei dröhnender Musik auf mitgebrachten Stühlen Platz nahmen. Irgendwann gab der Generator seinen Geist auf und es wurde still, welch eine Wohltat. Auch wenn der Mond wegen Wolken nicht zu sehen war, war es doch so hell, dass man einigermaßen sehen konnte. Als Essen bekamen wir Reis mit Gemüse und eine Falsche Cola serviert. So langsam verabschiedeten sich die Gäste und auch wir traten so um 22.00 Uhr die Heimfahrt an. Es war ja schließlich Sonntagabend und am Montag hieß es wieder früh aufstehen.
Der Prunk, was die Kleider betrifft, von den Schuhen bis zur Frisur, ist schon umwerfend. Zum Gottesdienst kommen die Leute ja schon in bester Garderobe, doch bei dieser Hochzeit fand noch eine Steigerung statt. Dies im Gegensatz zu den sonstigen Verhältnissen, in denen die Menschen leben.
Anschließend fuhren wir zum einfachen, gemieteten Holzhaus mit drei Räumen des Paares/der Familie, wo wir im Garten inmitten eines Bananenhaines bei dröhnender Musik auf mitgebrachten Stühlen Platz nahmen. Irgendwann gab der Generator seinen Geist auf und es wurde still, welch eine Wohltat. Auch wenn der Mond wegen Wolken nicht zu sehen war, war es doch so hell, dass man einigermaßen sehen konnte. Als Essen bekamen wir Reis mit Gemüse und eine Falsche Cola serviert. So langsam verabschiedeten sich die Gäste und auch wir traten so um 22.00 Uhr die Heimfahrt an. Es war ja schließlich Sonntagabend und am Montag hieß es wieder früh aufstehen.
Montag, 17. März 2014
kreative Kinder
Die Kreativität der Kinder überrascht uns immer wieder. Zur Zeit sind einige beim Drachenbasteln und fliegen lassen. Aus alten, verdorrten Palmplättern brechen sie die harten Rippenteile heraus und basteln damit ihre sechs-bis achteckigen Drachen, die sie mit Plastik beziehen. Die Schnüre dazu gewinnen sie aus alten Reissäcken, die sie einfach auftröseln. Für die lange Schnur zum Drachenfliegen knoten sie so viele Stücke zusammen, wie sie wollen, bzw. irgendwann hat das seine Grenzen, denn wenn die Schnur zu schwer wird, steigt der Drachen nicht. Nachmittags, nach der Schule und den Hausaufgaben müssen wir immer wieder über oder unter tieffliegenden Schnüren hinwegsteigen.
Ergehen und Gesundheit
Wir sind froh und dankbar, dass es uns nach wie vor gut geht und wir bisher gesund geblieben sind.
So können wir jeden Tag unseren Aufgaben nachgehen. Allerdings nehmen jetzt die Regenfälle und die Temperaturen zu und es wird schwüler. Damit verbunden gibt es auch mehr Moskitos, welche uns vermehrt plagen.
So können wir jeden Tag unseren Aufgaben nachgehen. Allerdings nehmen jetzt die Regenfälle und die Temperaturen zu und es wird schwüler. Damit verbunden gibt es auch mehr Moskitos, welche uns vermehrt plagen.
Fortgang der Arbeiten
Mit den Betten, Matratzen und Kleinmöbeln, die mit dem Container aus Deutschland kamen, haben wir schon einige Zimmer im Wohnhaus der Mädchen eingerichtet. Weitere folgen. In dieser Woche wird mit dem Fliesen der Böden begonnen werden.
Im Wohnhaus der Jungen werden morgen die Dusch- und Toilettenräume fertig gefliest sein. Danach geht es an die Installation der Duschen, Waschbecken und Toiletten. An der Außenfassade müssen betonierte Fensterumrandungen verputzt werden und die Moskitorahmen hergestellt werden, die zwischen Mauerwerk und Dach eingebaut werden.
Mit dem nächsten Container kommen noch mehr Bodenfliesen und weitere Betten. Die Arbeit geht weiter. Der Einzug naht.
Im Wohnhaus der Jungen werden morgen die Dusch- und Toilettenräume fertig gefliest sein. Danach geht es an die Installation der Duschen, Waschbecken und Toiletten. An der Außenfassade müssen betonierte Fensterumrandungen verputzt werden und die Moskitorahmen hergestellt werden, die zwischen Mauerwerk und Dach eingebaut werden.
Mit dem nächsten Container kommen noch mehr Bodenfliesen und weitere Betten. Die Arbeit geht weiter. Der Einzug naht.
Tagesablauf
Da vielleicht nicht alle in unserem letztjährigen "Blog" geblättert haben, wollen wir kurz mal mitteilen, wie so unser Tagesablauf aussieht.
Frühmorgens wenn die Hähne krähen- im wahrsten Sinne dieses Wortes werden wir durch die zwei Hähne, die auf unserem Gelände rumlaufen, geweckt. Wenn nicht durch sie, dann aber garantiert durch den Stromgenerator, der schon um 5.00 Uhr gestartet wird, damit die Mädchen Licht haben, um ihre Haare für die Schule zurecht zu machen. Die Krönung der Wecksysteme bringt aber ein Prediger einer benachbarten Kirche, der die Meinung hat, dass man ganz biblisch das Wort Gottes auch zur Unzeit predigen muss. Und das ist für ihn 4.00 Uhr morgens. Seine Lautsprecher oder sein Megafon ist dabei auf volle Lautstärke gestellt, so dass man den Eindruck hat, er würde hier auf dem Gelände predigen. Am Anfang (im Januar) war das für uns furchtbar. Inzwischen hören wir es nicht mehr, oder er ist leiser geworden. Bei einem Rundgang unserer canadischen Freiwilligengruppe durch das Dorf hat ihn Roswitha getroffen und ihn auf seine unmögliche Predigtzeit angesprochen.
Er zeigte damals kein Einsehen, aber immerhin ist er doch leiser geworden oder sogar verstummt.
Wie auch immer, um 6.00 Uhr ist Frühstück angesagt. Leider ist es jetzt um diese Zeit wieder, bedingt durch die Zeitumstellung am vergangenen Sonntag, stockdunkel. Doch zur Morgenandacht um 6.45 Uhr mit den Mitarbeitenden ist es fast hell. So schnell geht das. Die Morgenandachten werden entweder von mir (Werner)und von anderen Freiwilligen (in englisch) oder von einheimischen Mitarbeitenden (in französisch oder in Kreol) gehalten. Je nach Sprache werden sie in franz/kreol oder ins englische übersetzt.
Um 7.00 Uhr beginnt die Arbeit. Kiki, der Vorarbeiter sagt seinen Leuten was es zu tun gibt, woran weitergearbeitet wird, etc. Während des Tages bespreche ich mit Kiki die weiteren Arbeitsschritte und schaue danach, wie die Arbeit voran geht. Wir, die Freiwilligen, haben so unseren eigenen Arbeitsplan. Wir sind diejenigen, die streichen, Restarbeiten tun, Kleinigkeiten erledigen, etc. .
Roswitha führt meist Gespräche mit einheimischen Mitarbeiterinnen, die zur Zeit in ihre Arbeit für das Gästehaus eingeführt werden. Das erfordert viel Zeit und Geduld, weil immer wieder erklärt werden muss, und nochmals erklären, erklären. Roswitha ist es auch, die den E-Mail Kontakt zu Raphael in Deutschland hält und zu anderen Personen und Gruppen, die mit dem Aufbau zu tun haben. Das ist sehr zeitraubend und anstrengend, weil es recht schwierig ist, ins Internet zu kommen und wenn, dann wollen die e-mails nicht weg und manchmal kommen sie doch gleich fünf Mal beim Empfänger an.
Um 11.30 Uhr gibt es Mittagessen, das von einer einheimischen Köchin gekocht wird. Die Mittagspause geht bis 12.30 Uhr. Danach setzen die Arbeiter ihre Arbeit bis 16.00 Uhr fort. Wir, die Freiwilligen, arbeiten meist etwas länger, oft bis 18.00 Uhr. Jetzt nach der Zeitumstellung ist es bis ca. 19.30 Uhr hell. Um 20.00 Uhr ist dann wieder stockdunkel, wenn nicht gerade der Mond scheint. Wir essen ca. um 18.30 oder später zu Abend, das von unserer Köchin schon mittags fertig gemacht wurde.
Wir sitzen dann noch etwas zum Gespräch beisammen, spielen mit den Kindern, die sich vor unserem Gemeinschaftsbungalow eingefunden haben, schreiben e-mails, was recht lange dauern kann, siehe oben. Roswitha sortiert Bilder am laptop, etc. und /oder zeigt den Kindern die gemachten Bilder am Computer. Hin und wieder nehmen wir teil an der Abendschlussandacht der Kinder um ca. 20.30 Uhr. Schnell ist dann 22.00 Uhr und Zeit zum Schlafen gehen.
Da wir mitten in unserem Arbeitsfeld und mitten unter den Kindern wohnen und leben, sind wir immer irgendwie beschäftigt, sei es mit kleinen oder großen Arbeiten, was den Bau betrifft, und dem Spielen, Basteln, etc. Dann soll auch dies oder jenes repariert werden oder der selbst gebaute Drachen ist auf einem Dach hängen geblieben. Auch kommen Kinder wegen Verletzungen zu uns, wollen behandelt und getröstet werden.
Wenn wir für uns sein wollen, müssen wir wegfahren. Darum fahren wir gelegentlich zu einem anderen Strand.
Frühmorgens wenn die Hähne krähen- im wahrsten Sinne dieses Wortes werden wir durch die zwei Hähne, die auf unserem Gelände rumlaufen, geweckt. Wenn nicht durch sie, dann aber garantiert durch den Stromgenerator, der schon um 5.00 Uhr gestartet wird, damit die Mädchen Licht haben, um ihre Haare für die Schule zurecht zu machen. Die Krönung der Wecksysteme bringt aber ein Prediger einer benachbarten Kirche, der die Meinung hat, dass man ganz biblisch das Wort Gottes auch zur Unzeit predigen muss. Und das ist für ihn 4.00 Uhr morgens. Seine Lautsprecher oder sein Megafon ist dabei auf volle Lautstärke gestellt, so dass man den Eindruck hat, er würde hier auf dem Gelände predigen. Am Anfang (im Januar) war das für uns furchtbar. Inzwischen hören wir es nicht mehr, oder er ist leiser geworden. Bei einem Rundgang unserer canadischen Freiwilligengruppe durch das Dorf hat ihn Roswitha getroffen und ihn auf seine unmögliche Predigtzeit angesprochen.
Er zeigte damals kein Einsehen, aber immerhin ist er doch leiser geworden oder sogar verstummt.
Wie auch immer, um 6.00 Uhr ist Frühstück angesagt. Leider ist es jetzt um diese Zeit wieder, bedingt durch die Zeitumstellung am vergangenen Sonntag, stockdunkel. Doch zur Morgenandacht um 6.45 Uhr mit den Mitarbeitenden ist es fast hell. So schnell geht das. Die Morgenandachten werden entweder von mir (Werner)und von anderen Freiwilligen (in englisch) oder von einheimischen Mitarbeitenden (in französisch oder in Kreol) gehalten. Je nach Sprache werden sie in franz/kreol oder ins englische übersetzt.
Um 7.00 Uhr beginnt die Arbeit. Kiki, der Vorarbeiter sagt seinen Leuten was es zu tun gibt, woran weitergearbeitet wird, etc. Während des Tages bespreche ich mit Kiki die weiteren Arbeitsschritte und schaue danach, wie die Arbeit voran geht. Wir, die Freiwilligen, haben so unseren eigenen Arbeitsplan. Wir sind diejenigen, die streichen, Restarbeiten tun, Kleinigkeiten erledigen, etc. .
Roswitha führt meist Gespräche mit einheimischen Mitarbeiterinnen, die zur Zeit in ihre Arbeit für das Gästehaus eingeführt werden. Das erfordert viel Zeit und Geduld, weil immer wieder erklärt werden muss, und nochmals erklären, erklären. Roswitha ist es auch, die den E-Mail Kontakt zu Raphael in Deutschland hält und zu anderen Personen und Gruppen, die mit dem Aufbau zu tun haben. Das ist sehr zeitraubend und anstrengend, weil es recht schwierig ist, ins Internet zu kommen und wenn, dann wollen die e-mails nicht weg und manchmal kommen sie doch gleich fünf Mal beim Empfänger an.
Um 11.30 Uhr gibt es Mittagessen, das von einer einheimischen Köchin gekocht wird. Die Mittagspause geht bis 12.30 Uhr. Danach setzen die Arbeiter ihre Arbeit bis 16.00 Uhr fort. Wir, die Freiwilligen, arbeiten meist etwas länger, oft bis 18.00 Uhr. Jetzt nach der Zeitumstellung ist es bis ca. 19.30 Uhr hell. Um 20.00 Uhr ist dann wieder stockdunkel, wenn nicht gerade der Mond scheint. Wir essen ca. um 18.30 oder später zu Abend, das von unserer Köchin schon mittags fertig gemacht wurde.
Wir sitzen dann noch etwas zum Gespräch beisammen, spielen mit den Kindern, die sich vor unserem Gemeinschaftsbungalow eingefunden haben, schreiben e-mails, was recht lange dauern kann, siehe oben. Roswitha sortiert Bilder am laptop, etc. und /oder zeigt den Kindern die gemachten Bilder am Computer. Hin und wieder nehmen wir teil an der Abendschlussandacht der Kinder um ca. 20.30 Uhr. Schnell ist dann 22.00 Uhr und Zeit zum Schlafen gehen.
Da wir mitten in unserem Arbeitsfeld und mitten unter den Kindern wohnen und leben, sind wir immer irgendwie beschäftigt, sei es mit kleinen oder großen Arbeiten, was den Bau betrifft, und dem Spielen, Basteln, etc. Dann soll auch dies oder jenes repariert werden oder der selbst gebaute Drachen ist auf einem Dach hängen geblieben. Auch kommen Kinder wegen Verletzungen zu uns, wollen behandelt und getröstet werden.
Wenn wir für uns sein wollen, müssen wir wegfahren. Darum fahren wir gelegentlich zu einem anderen Strand.
Kleiderordnung im Straßenverkehr?
Kürzlich bei einer Verkehrskontrolle fragte der Polizeibeamte mich nach meinem T-shirt. Wollte er, dass ich ein T-shirt von der Hilfsorganisation (hier GAIN) trage oder wollte er eines haben? Ich verstand nicht was er eigentlich wollte. Es schloss sich eine recht lange Kontrolle der Papiere daran an. Auch müsste ich bald einen haitianischen Führerschein kaufen. Dies könnte ich gleich auf der Wache tun. Das ganze roch sehr nach Geldbeschaffung. Aufgrund Roswitha`s Hinweise betreffs humanitärer freiwilliger Einsatz hat er/haben sie uns dann doch ohne irgendwelche Geldzahlung fahren lassen.
Vergangenen Samstag nun an der selben Stelle wieder Verkehrskontrolle und wieder die gleiche Frage: Wo ich denn mein T-shirt hätte.? Er zeigte auf mein Achsel-shirt und meinte, dass ich damit als Fahrer nicht richtig angezogen wäre. Ich musste wohl so verdutzt dreingeschaut haben, auch hatte es mir förmlich die Sprache verschlagen, dass er mich/uns ohne weitere Führerschein- und Fahrzeugpapierkontrolle weiterfahren ließ.
Was soll man dazu sagen?
Vergangenen Samstag nun an der selben Stelle wieder Verkehrskontrolle und wieder die gleiche Frage: Wo ich denn mein T-shirt hätte.? Er zeigte auf mein Achsel-shirt und meinte, dass ich damit als Fahrer nicht richtig angezogen wäre. Ich musste wohl so verdutzt dreingeschaut haben, auch hatte es mir förmlich die Sprache verschlagen, dass er mich/uns ohne weitere Führerschein- und Fahrzeugpapierkontrolle weiterfahren ließ.
Was soll man dazu sagen?
Donnerstag, 13. März 2014
Und es brennt Licht
Samuel, unser canadischer Freiwilliger hat es zwei Tage vor seiner Abreise geschafft, dass nun auch das Wohn- und Schlafhaus der Jungens Licht hat. In zehn Tagen Arbeit hat er es geschafft, das gesamte Gebäude zu elektrifizieren. Jede Menge Kabel mussten verlegt werden, Abzweigungen gelegt und und Schalter angeschlossen werden. Am letzten Tag vor seiner Abreise hat er nochmals alles überprüft und Restarbeiten vorgenommen. Am Freitag, den 7. März haben wir ihn zum Flughafen gebracht.
Am 4. März wurde mit dem Verlegen der Fliesen in den sanitären Räumen im Haus der Jungens begonnen. Dazu stehen uns hellblaue und dunkelblaue Fliesen zur Verfügung. Inzwischen sind die beiden Wachräume für die Erzieher, sowie die beiden großen Toilettenräume gefliest.
Im Wohn- und Schlafhaus der Mädchen ist Jonatan, unser deutscher Freiwilliger, fleißig dabei, alle möglichen Zwischenräume im Deckenbereich mit dünnen Latten, oder mit Silikon oder mit Bauschaum gegen Moskitos abzudichten.
Im Gästehaus gab es auch noch etliche Kleinarbeiten zu tun, bevor Gäste aus Deutschland kamen.
Mit dem Container aus Deutschland kamen etliche Regalsysteme und Regalbretter, die wir besorgt und nach Giessen gebracht hatten. Diese wurden aufgebaut und angebracht. Auch kamen mit dem Container 2 große Kartons mit WMF-Kochgeschirr und Besteck, das Roswitha und andere einsortierten. Außerdem hatten wir auch etliche Kartons mit Geschirr, Vasen, etc. aus dem "second-hand-lädchen" in Enkenbach mit im Container. Auch diese Dinge wurden von Roswitha ausgepackt, durchgesehen und einsortiert.
Ihr seht, es tut sich was.
Am 4. März wurde mit dem Verlegen der Fliesen in den sanitären Räumen im Haus der Jungens begonnen. Dazu stehen uns hellblaue und dunkelblaue Fliesen zur Verfügung. Inzwischen sind die beiden Wachräume für die Erzieher, sowie die beiden großen Toilettenräume gefliest.
Im Wohn- und Schlafhaus der Mädchen ist Jonatan, unser deutscher Freiwilliger, fleißig dabei, alle möglichen Zwischenräume im Deckenbereich mit dünnen Latten, oder mit Silikon oder mit Bauschaum gegen Moskitos abzudichten.
Im Gästehaus gab es auch noch etliche Kleinarbeiten zu tun, bevor Gäste aus Deutschland kamen.
Mit dem Container aus Deutschland kamen etliche Regalsysteme und Regalbretter, die wir besorgt und nach Giessen gebracht hatten. Diese wurden aufgebaut und angebracht. Auch kamen mit dem Container 2 große Kartons mit WMF-Kochgeschirr und Besteck, das Roswitha und andere einsortierten. Außerdem hatten wir auch etliche Kartons mit Geschirr, Vasen, etc. aus dem "second-hand-lädchen" in Enkenbach mit im Container. Auch diese Dinge wurden von Roswitha ausgepackt, durchgesehen und einsortiert.
Ihr seht, es tut sich was.
Dienstag, 4. März 2014
Autohilfe
Kürzlich, bei einer Fahrt in Porto au Prince, schoben junge Leute ihr Auto vor uns her. Sie taten sich sehrt schwer damit. Irgendwie kam es zum Blickkontakt mit ihnen und zum gemeinsamen Einverständnis. Sie gingen zur Seite und wir begannen ihr Auto mit unseren vor uns herzuschieben. Durch unsere mit einem Stahlgestrebe verstärkte Stoßstange kein Problem. So schoben wir das Auto über Kreuzungen, an Schlaglöchern vorbei bis sie nach links in eine kleine Seitenstraße winkten, wo wird das Auto "abhängten".. Beim Austeigen, um ein Bild zu machen, fiel Roswithas Handtasche aus dem Auto, ohne dass sie oder ich das bemerkte. Ein Mann hob sie auf und gab sie Roswitha. Sie, wir waren glücklich und sehr dankbar, über die Handtasche selbst, aber auch wegen der guten Erfahrung, die wir mit einem haitianischen "Finder" gemacht hatten.
was Technisches - Autowerkstätte
Autowerkstätte in deutschen Sinne haben wir hier noch nicht gesehen. Autos, LKWs, Busse werden einfach am Straßenrand repariert, gewaschen und gepflegt. In Port au Prince gibt es bestimmte Straßen, in denen eine Reparaturstelle neben der anderen sich befindet. Dadurch wird natürlich der fließende Verkehr behindert, aber das scheint niemanden zu stören. Unverständlich für uns, dass wer eine Panne hat, einen platten Reifen, oder was auch immer, nicht noch an den Rand der Straße fährt, sondern einfach mitten auf der Straße oder mitten auf der Spur stehen bleibt und dort die Reparatur beginnt. Und die kann ja einige Stunden oder Tage dauern. Scheint nichts auszumachen. Abgesichert werden diese Pannenfahrzeuge außer Orts mit Astzweigen oder Steinen, oder einem Reifen, der/die einige Meter vor dem Auto abgelegt werden.
Der Zustand der Fahrzeuge in Haiti wird am besten mit folgendem Erlebnis charakterisiert: Stau, warten, warten, dann sehen wir einen UN-Autokran im Einsatz und beim Vorbeifahren an der Ereignisstelle, einen Bus*, der seine komplette Hinterachse samt Rädern verloren hatte. Die Hinterachse scheint ihm während der Fahrt abgebrochen, abhanden gekommen zu sein. Alles scheint wohl glimpflich abgelaufen zu sein.
*In der Regel sind die Busse ausrangierte gelbe US-Schulbusse.
Der Zustand der Fahrzeuge in Haiti wird am besten mit folgendem Erlebnis charakterisiert: Stau, warten, warten, dann sehen wir einen UN-Autokran im Einsatz und beim Vorbeifahren an der Ereignisstelle, einen Bus*, der seine komplette Hinterachse samt Rädern verloren hatte. Die Hinterachse scheint ihm während der Fahrt abgebrochen, abhanden gekommen zu sein. Alles scheint wohl glimpflich abgelaufen zu sein.
*In der Regel sind die Busse ausrangierte gelbe US-Schulbusse.
Ein erlebnisreicher Sonntag
Es war der 23. Februar. Wir brachten die canadische Gruppe um 8.00 Uhr zum Flughafen und fuhren dann zu einem Besuch zu Hedwig und Pierre nach Petonville, dem Stadtteil oberhalb der Stadt Porto au Prince. Hedwig kommt aus Dühren bei Sinsheim und wir kennen uns seit unserer Jugendzeit. Später hat Hedwig in Karlsruhe studiert und war viel mit Edith, meiner Schwester, zusammen.
Hedwig lebt schon seit vielen Jahren mit ihrem Mann in Haiti. Sie erwarteten uns mit einem tollen deutschen Frühstück, was wir unheimlich genossen. Es gab viel auszutauschen über Land und Leute, Garten, Pflanzen, Blumen, etc. Vor unserer Abfahrt gaben sie uns noch den Tipp, zu einem Aussichtsplatz zu fahren. Und tatsächlich, wir hatten einen herrlichen Überblick über die Millionenstadt Port au Prince. Wir werden wohl mit den jeweiligen Gästen und Freiwilligen dorthin fahren, weil der Eindruck einfach toll ist.
Weniger toll war, dass, nachdem wir die Berge wieder runtergefahren waren, plötzlich die Bremsen total versagten. Glücklicherweise geschah dies gerade auf ebener Strecke. Durch Pumpen des Bremspedales kam wieder etwas Bremswirkung auf. Wir prüften alles nach, konnten aber keine Ursache entdecken. Langsam, immer wieder "pumpend", fuhren wir weiter und nach und nach funktionierte die Bremse wieder normal. War die Bremse heiß geworden? Tage später stellten wir fest, dass an einem Vorderrad die Bremsklötze abgenutzt waren. Inzwischen ist das auch behoben und gleichzeitig die Handbremse nachgestellt, damit die auch wieder zieht.
Wir holten den neuen Freiwilligen Jonatan am Flughafen ab und fuhren zu einem Gospelkonzert, dessen Karten wir von unseren Freiwilligen zu unseren Geburtstagen geschenkt bekommen hatten. Das Konzert wurde vom haitianischen christlichen Rundfunksender "Radio lumiere" veranstaltet. Es traten verschiedene Gesangsgruppen auf, die die Zuschauer echt in Fahrt brachten. Der kraftvolle Gesang, die rhytmischen Bewegungen der Sänger und Sängerinnen, das gesamte Ambiente der Veranstaltung waren sagenhaft. Entgegen dem sonstigen Müll und Dreck in der Stadt war dieses städtische Gelände tadellos sauber und sehr gepflegt. Eine Oase inmitten der Stadt. Nach drei Stunden verließen wir das Konzert, um vor dem allgemeinen Aufbruch aus dem Gelände zu sein- denn sonst würde das vielleicht mindestens eine Stunde brauchen. Dennoch steckten wir ganz schön lange im Stau.
Das war der Sonntag, der 23. Februar. Ein normaler Sonntag und doch ein besonderer, weil echt erlebnisreich.
Hedwig lebt schon seit vielen Jahren mit ihrem Mann in Haiti. Sie erwarteten uns mit einem tollen deutschen Frühstück, was wir unheimlich genossen. Es gab viel auszutauschen über Land und Leute, Garten, Pflanzen, Blumen, etc. Vor unserer Abfahrt gaben sie uns noch den Tipp, zu einem Aussichtsplatz zu fahren. Und tatsächlich, wir hatten einen herrlichen Überblick über die Millionenstadt Port au Prince. Wir werden wohl mit den jeweiligen Gästen und Freiwilligen dorthin fahren, weil der Eindruck einfach toll ist.
Weniger toll war, dass, nachdem wir die Berge wieder runtergefahren waren, plötzlich die Bremsen total versagten. Glücklicherweise geschah dies gerade auf ebener Strecke. Durch Pumpen des Bremspedales kam wieder etwas Bremswirkung auf. Wir prüften alles nach, konnten aber keine Ursache entdecken. Langsam, immer wieder "pumpend", fuhren wir weiter und nach und nach funktionierte die Bremse wieder normal. War die Bremse heiß geworden? Tage später stellten wir fest, dass an einem Vorderrad die Bremsklötze abgenutzt waren. Inzwischen ist das auch behoben und gleichzeitig die Handbremse nachgestellt, damit die auch wieder zieht.
Wir holten den neuen Freiwilligen Jonatan am Flughafen ab und fuhren zu einem Gospelkonzert, dessen Karten wir von unseren Freiwilligen zu unseren Geburtstagen geschenkt bekommen hatten. Das Konzert wurde vom haitianischen christlichen Rundfunksender "Radio lumiere" veranstaltet. Es traten verschiedene Gesangsgruppen auf, die die Zuschauer echt in Fahrt brachten. Der kraftvolle Gesang, die rhytmischen Bewegungen der Sänger und Sängerinnen, das gesamte Ambiente der Veranstaltung waren sagenhaft. Entgegen dem sonstigen Müll und Dreck in der Stadt war dieses städtische Gelände tadellos sauber und sehr gepflegt. Eine Oase inmitten der Stadt. Nach drei Stunden verließen wir das Konzert, um vor dem allgemeinen Aufbruch aus dem Gelände zu sein- denn sonst würde das vielleicht mindestens eine Stunde brauchen. Dennoch steckten wir ganz schön lange im Stau.
Das war der Sonntag, der 23. Februar. Ein normaler Sonntag und doch ein besonderer, weil echt erlebnisreich.
nix mit Carneval
Da hatten wir wohl die falsche Information. Am vergangenen Samstag fuhren wir nach Jacmel, an der Südküste gelegen, um dort den landesweiten Carneval zu erleben. Aber er fand in diesem Jahr in einer anderen Stadt statt. Dafür hatten wir Zeit, eine Besonderheit von Haiti zu besichtigen und zu genießen. Die "Bassin bleu" , oberhalb der Stadt Jacmel, sind drei kleine Seen, die durch Gebirgswasser gespeist werden und daher klares und kaltes Wasser führen. Unsere 4 Freiwillige haben im obersten See mit Wasserfall ausgiebig gebadet. Der Weg dorthin war allerdings ein Abenteuer, ca. eine Stunde mussten wir auf holprigen Wegen fahren. Der Rückweg war kürzer, denn es gab eine direkte Verbindung nach Jacmel. Den Weg durch ein breites Flussbett mit viel Kies, Sandbänken und vier Wasserläufe hätten wir ohne einen einheimischen Führer, den wir als Anhalter mitgenommen hatten, aber nicht gefunden, so verzwickt war die Durchquerung des ca. 500 breiten Flussbettes.
Die Stadt Jacmel, ca. 55 Kilometer von uns entfernt, wurde vom Erdbeben in 2010 ebenfalls stark getroffen. Heute sind viele Gebäude wieder aufgebaut und sogar eine schöne, moderne Uferpromenade mit bunten Farben, landestypisch für Haiti, angelegt. Die Kathedrale steht zwar noch, wird aber wegen Baufälligkeit nicht mehr benutzt und zerfällt. Mitten in der Stadt, eine schöner Platz für die Jugend zum Spielen und klönen. Am Rande davon ein alter John Deere Traktor, umgeben von einem halben Meter Schutt. Ein Rundgang durch das Markttreiben beendete unsere Stadtbesichtigung. Vor Einbruch der Dunkelheit fuhren wir los - nahmen unterwegs Anhalter mit- und kamen bei Dunkelheit nach Hause, bemerkend, dass wohl am Nachmittag in Leogane, unserer Stadt nebenan, am Nachmittag Carneval gefeiert wurde. Schade, da hätten wir uns die Fahrt nach Jacmel sparen können, andererseits haben wir viel schönes auch so erlebt, bzw. trotzdem.
Die Stadt Jacmel, ca. 55 Kilometer von uns entfernt, wurde vom Erdbeben in 2010 ebenfalls stark getroffen. Heute sind viele Gebäude wieder aufgebaut und sogar eine schöne, moderne Uferpromenade mit bunten Farben, landestypisch für Haiti, angelegt. Die Kathedrale steht zwar noch, wird aber wegen Baufälligkeit nicht mehr benutzt und zerfällt. Mitten in der Stadt, eine schöner Platz für die Jugend zum Spielen und klönen. Am Rande davon ein alter John Deere Traktor, umgeben von einem halben Meter Schutt. Ein Rundgang durch das Markttreiben beendete unsere Stadtbesichtigung. Vor Einbruch der Dunkelheit fuhren wir los - nahmen unterwegs Anhalter mit- und kamen bei Dunkelheit nach Hause, bemerkend, dass wohl am Nachmittag in Leogane, unserer Stadt nebenan, am Nachmittag Carneval gefeiert wurde. Schade, da hätten wir uns die Fahrt nach Jacmel sparen können, andererseits haben wir viel schönes auch so erlebt, bzw. trotzdem.
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