Montag, 17. März 2014

Tagesablauf

Da vielleicht nicht alle in unserem letztjährigen "Blog" geblättert haben, wollen wir kurz mal mitteilen, wie so unser Tagesablauf aussieht.
Frühmorgens wenn die Hähne krähen- im wahrsten Sinne dieses Wortes werden wir durch die zwei Hähne, die auf unserem Gelände rumlaufen, geweckt. Wenn nicht durch sie, dann aber garantiert durch den Stromgenerator, der schon um 5.00 Uhr gestartet wird, damit die Mädchen Licht haben, um ihre Haare für die Schule zurecht zu machen. Die Krönung der Wecksysteme bringt aber ein Prediger einer benachbarten Kirche, der die Meinung hat, dass man ganz biblisch das Wort Gottes auch zur Unzeit predigen muss. Und das ist für ihn 4.00 Uhr morgens. Seine Lautsprecher oder sein Megafon ist dabei auf volle Lautstärke gestellt, so dass man den Eindruck hat, er würde hier auf dem Gelände predigen. Am Anfang (im Januar) war das für uns furchtbar. Inzwischen hören wir es nicht mehr, oder er ist leiser geworden. Bei einem Rundgang unserer canadischen Freiwilligengruppe durch das Dorf hat ihn Roswitha getroffen und ihn auf seine unmögliche Predigtzeit angesprochen.
Er zeigte damals kein Einsehen, aber immerhin ist er doch leiser geworden oder sogar verstummt.


Wie auch immer, um 6.00 Uhr ist Frühstück angesagt. Leider ist es jetzt um diese Zeit wieder, bedingt durch die Zeitumstellung am vergangenen Sonntag, stockdunkel. Doch zur Morgenandacht um 6.45 Uhr mit den Mitarbeitenden ist es fast hell. So schnell geht das. Die Morgenandachten werden entweder von mir (Werner)und  von anderen Freiwilligen (in englisch) oder von einheimischen Mitarbeitenden (in französisch oder in Kreol) gehalten. Je nach Sprache werden sie in franz/kreol oder ins englische übersetzt.
Um 7.00 Uhr beginnt die Arbeit. Kiki, der Vorarbeiter sagt seinen Leuten was es zu tun gibt, woran weitergearbeitet wird, etc. Während des Tages bespreche ich mit Kiki die weiteren Arbeitsschritte und schaue danach, wie die Arbeit voran geht. Wir, die Freiwilligen, haben so unseren eigenen Arbeitsplan.  Wir sind diejenigen, die streichen, Restarbeiten tun, Kleinigkeiten erledigen, etc. .


Roswitha führt meist Gespräche mit  einheimischen Mitarbeiterinnen, die zur Zeit in ihre Arbeit für das Gästehaus eingeführt werden. Das erfordert viel Zeit und Geduld, weil immer wieder erklärt werden muss, und nochmals erklären, erklären. Roswitha ist es auch, die den E-Mail Kontakt zu Raphael in Deutschland hält und zu anderen Personen und Gruppen, die mit dem Aufbau zu tun haben. Das ist sehr zeitraubend und anstrengend, weil es recht schwierig ist, ins Internet zu kommen und wenn, dann wollen die e-mails nicht weg und manchmal kommen sie doch gleich fünf Mal beim Empfänger an.
Um 11.30 Uhr gibt es Mittagessen, das von einer einheimischen Köchin gekocht wird. Die Mittagspause geht bis 12.30 Uhr. Danach setzen die Arbeiter ihre Arbeit bis 16.00 Uhr fort. Wir, die Freiwilligen, arbeiten meist etwas länger, oft bis 18.00 Uhr. Jetzt nach der Zeitumstellung ist es bis ca. 19.30 Uhr hell. Um 20.00 Uhr ist dann wieder stockdunkel, wenn nicht gerade der Mond scheint. Wir essen ca. um 18.30  oder später zu Abend, das von unserer Köchin schon mittags fertig gemacht wurde.
Wir sitzen dann noch etwas zum Gespräch beisammen, spielen mit den Kindern, die sich vor unserem Gemeinschaftsbungalow eingefunden haben, schreiben e-mails, was recht lange dauern kann, siehe oben. Roswitha sortiert Bilder am laptop, etc. und /oder zeigt den Kindern die gemachten Bilder am Computer. Hin und wieder nehmen wir teil an der Abendschlussandacht der Kinder um ca. 20.30 Uhr. Schnell ist dann 22.00 Uhr und Zeit zum Schlafen gehen.
Da wir mitten in unserem Arbeitsfeld und mitten unter den Kindern  wohnen und leben, sind wir immer irgendwie beschäftigt, sei es mit kleinen oder großen Arbeiten, was den Bau betrifft, und dem Spielen, Basteln,  etc.   Dann soll auch dies oder jenes repariert werden oder  der selbst gebaute Drachen ist auf einem Dach hängen geblieben. Auch kommen Kinder wegen Verletzungen zu uns, wollen behandelt und getröstet werden.
Wenn wir für uns sein wollen, müssen wir wegfahren. Darum fahren wir gelegentlich zu einem anderen Strand.

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