Dienstag, 4. März 2014

Ein erlebnisreicher Sonntag

Es war der 23. Februar. Wir brachten die canadische Gruppe um 8.00 Uhr zum Flughafen und fuhren dann zu einem Besuch zu Hedwig und Pierre nach Petonville, dem Stadtteil oberhalb der Stadt Porto au Prince. Hedwig kommt aus Dühren bei Sinsheim und wir kennen uns seit unserer Jugendzeit. Später hat Hedwig in Karlsruhe  studiert und war viel mit Edith, meiner Schwester, zusammen.
Hedwig lebt schon seit vielen Jahren mit ihrem Mann in Haiti. Sie erwarteten uns mit einem tollen deutschen Frühstück, was wir unheimlich genossen. Es gab viel auszutauschen über Land und Leute, Garten, Pflanzen, Blumen, etc. Vor unserer Abfahrt gaben sie uns noch den Tipp, zu einem Aussichtsplatz zu fahren. Und tatsächlich, wir hatten einen herrlichen Überblick über die Millionenstadt Port au Prince. Wir werden wohl mit den jeweiligen Gästen und Freiwilligen dorthin fahren, weil der Eindruck einfach toll ist.
Weniger toll war, dass, nachdem wir die Berge wieder runtergefahren waren, plötzlich die Bremsen total versagten. Glücklicherweise geschah dies gerade auf ebener Strecke. Durch Pumpen des Bremspedales kam wieder etwas Bremswirkung auf. Wir prüften alles nach, konnten aber keine Ursache entdecken. Langsam, immer wieder "pumpend", fuhren wir weiter und nach und nach funktionierte die Bremse wieder normal. War die Bremse heiß geworden? Tage später stellten wir fest, dass an einem Vorderrad die Bremsklötze abgenutzt waren. Inzwischen ist das auch behoben und gleichzeitig die Handbremse nachgestellt, damit die auch wieder zieht.
Wir holten den neuen Freiwilligen Jonatan am Flughafen ab und fuhren zu einem Gospelkonzert, dessen Karten wir von unseren Freiwilligen zu unseren Geburtstagen geschenkt bekommen hatten. Das Konzert wurde vom haitianischen christlichen Rundfunksender "Radio lumiere" veranstaltet. Es traten verschiedene Gesangsgruppen auf, die die Zuschauer echt in Fahrt brachten. Der kraftvolle Gesang, die rhytmischen  Bewegungen der Sänger und Sängerinnen, das gesamte Ambiente der Veranstaltung waren sagenhaft. Entgegen dem sonstigen Müll und Dreck in der Stadt war dieses städtische Gelände tadellos sauber und sehr gepflegt. Eine Oase inmitten der Stadt. Nach drei Stunden verließen wir das Konzert, um vor dem allgemeinen Aufbruch  aus dem Gelände zu sein- denn sonst würde das vielleicht mindestens eine Stunde brauchen. Dennoch steckten wir ganz schön lange im Stau.
Das war der Sonntag, der 23. Februar. Ein normaler Sonntag und doch ein besonderer, weil echt erlebnisreich.

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